Dieses Jahr habe ich mein allererstes Thanksgiving erlebt, einer der größten amerikanischen Feiertage.
In dieser Woche hatte ich nur zwei Schultage, wovon der letztere tatsächlich schon etwas auf Thanksgiving hindeutete. Wir starteten mit Kuchen in meiner ersten Klasse am Morgen und während der letzten Stunde gab es sogar ein Pumpkin-Pie-Wettessen in der Turnhalle. Pumpkin-Pie ist neben Truthahn wohl eines der symbolischsten Sachen für Thanksgiving, ein Kuchen gefüllt mit Kürbiscreme.
An Thanksgiving selbst ging es für mich dann schon am Morgen los, als meine Gastmutter und ich zum Haus ihrer Eltern fuhren. Wir halfen beim kochen und den Vorbereitungen für das Essen, während immer mehr Familienmitglieder dazu kamen. Wir machten traditionellen Truthahn mit Kartoffeln und einer Variation an Beilagen, sogenannten “Stuffings”, bei uns unterschiedlichste Salate. Außerdem gab es Applecrisp, gebackene Apfelstücken mit Zimt und Streuseln, zum Nachtisch.
Gegen Mittag als alle Familienmitglieder zusammen gekommen waren, saßen wir uns alle an einen großen Tisch und aßen unser riesiges Dinner. Im Anschluss verbrachten wir noch einige Stunden zusammen und redeten und spielten Spiele wie Pantomime oder Tabu. Als ich am Abend also nach Hause fuhr,fing ich zum ersten Mal an zumindest etwas besser zu verstehen, was Thanksgiving eigentlich ist. Es hat zwar geschichtliche Hintergründe und kommt ursprünglich von den ersten Siedlern,die Ureinwohnern für ihre Gastfreundlichkeit dankten, aber für Menschen heute ist es vor allem eines. Der Grund sich mal wieder mit der ganzen Familie zu versammeln, Zeit zu verbringen und dankbar dafür zu sein was man eigentlich mit ihnen hat.
Einen Tag danach war dann auch noch der berühmte Black Friday. Ich ging schon am Morgen mit Freundinnen los zum Einkaufszentrum, das schon reichlich gefüllt war. Wir shoppten ein wenig und machten auch ein paar gute Angebote, doch als wir dann auf dem Weg nach Hause waren, war es so voll dass wir tatsächlich fast zwei Stunden brauchten, nur um vom Parkplatz wegzukommen.Einen Tag später fing dann für mich endlich auch die Zeit an, in der wir langsam anfingen Weihnachten zu feiern und meine Gastfamilie ging mit mir einen Weihnachtsbaum vom Feld schlagen und wir dekorierten das Haus. Gestern war ich dann sogar noch Teil der Weihnachtsparade in meiner Stadt, im Prinzip wie an Karneval, nur in weihnachtlichen Kostümen.