Wie ich in meinem letzten Eintrag schon erwähnt habe, hatte ich letzten Monat zwei Wochen Spring Break, von denen ich dir jetzt berichten werde.
Erste Woche
Die erste Woche meiner Ferien war nicht ganz so spannend. Ich habe am Sonntag (13. März) beim Aufbau von Rooneys Skating Karneval geholfen und während der Show Fotos geschossen. Leider war kurz nach der Halbzeitpause mein Akku schon leer. Rate mal, wo das Ladegerät war… im Klassenraum meiner Photography Lehrerin! Somit war es das dann auch mit Fotos während der Ferien schießen. Das war es aber wert, schöne Bilder für den Skating Club aufzunehmen.
Am Dienstag, Mittwoch und Freitag bin ich wieder Ski und Snowboard fahren gegangen. Dadurch dass wir hier aber mittlerweile tagsüber Plusgrade haben, sind die Pisten morgens immer reine Eisstrecken und nachmittags versinkt man im Slush. Auch wenn die Bedingungen ein wenig herausfordernd waren, hat es dennoch jede Menge Spaß gemacht die schwarzen Pisten runter zu fahren. Donnerstag bin ich noch mit meiner Freundin Melissa shoppen gewesen und habe danach mit ihr Karaoke gesungen. Das war auch schon meine erste Ferienwoche, denn am Samstag bin ich schon für die nächste Woche zu Danica gezogen, weil meine Gastfamilie für Familienurlaub nach Mexiko geflogen ist.
Zweite Woche (bei Dani zu Hause)
Mein erster Tag bei Dani
An meinem ersten Tag bei Dani hatten wir Welpenbesuch. Der Hund von Freunden von Danicas Mutter hat den Nachmittag bei uns verbracht, während seine Besitzer Ski fahren waren. Nachdem wir ein wenig mit Benni gespielt haben, sind wir auf die geniale Idee gekommen, ihn zu waschen. Wir haben uns also den Kleinen geschnappt und sind zu Tiergeschäft gelaufen, weil sie dort eine Hunde-Waschstation haben. Benni hat sich ein wenig gewehrt, doch die Streicheleinheiten haben ihm dann doch gefallen. Der Föhn war ihm nicht so geheuer, weshalb wir Benni schließlich mit Handtüchern trockengestreichelt haben. Den Abend haben Dani und ich damit verbracht, auf der Luftmatratze zu spielen und uns gegenseitig hochzuschleudern. Ich bin einmal zu weit auf die Luftmatratze gesprungen und habe mit meinem Kopf Danicas Schrank mitgenommen, aber anstatt aufzuhören, haben wir die Matratze nur weite weg gezogen und weiter gemacht.
Nachmittage mit Maghan
Montag Nachmittag haben wir uns mit Danicas besten Freundin getroffen und ein Exit Spiel gespielt, nachdem ich morgens mit einem Freund das erste mal eine Double Black Diamond Piste im Backcountry herunter gefahren bin. Was soll ich sagen? Drei Teenager, die schon den ganzen Tag am kaputtlachen waren, haben es hinbekommen gegen einen Pappkarton zu verlieren… aus Frust haben wir schließlich ein Lagerfeuer aus dem Spiel gemacht (ein Exit Spiel kann nur einmal gespielt werden). Das war schon ziemlich Lustig. Falls du uns jetzt schon für verrückt hältst, solltest du den Rest des Absatzes einfach überspringen. Zwei Tage später haben wir nämlich einen Twilight Marathon veranstaltet… wir drei saßen zusammen auf der Couch und haben den Film kritisiert und uns darüber aufgeregt, wie Bella nur Edward wählen konnte.
Reiten, Schwimmen und Klettern
Donnerstag und Freitag waren Danica und ich am Stall, in dem ihr Pferd untergebracht ist, und haben nicht nur ihr Pferd geritten, sondern auch die anderen Pferde geputzt und deren Mähnen geflochten. Einer der Besitzer mag es nicht, wenn sein Pferd geflochtene Haare hat. Wir haben das als Grund genommen, um so viele Zöpfe wie möglich zu flechten 🙂 Ich bin auch das erste mal ohne Sattel geritten. Es war zwar ein wenig komisch, jedoch hat es auch total viel Spaß gemacht. Donnerstag sind wir nach dem Reiten noch für eine Stunde zu den Hot Springs gefahren und haben uns beim Schwimmen ausgetobt.
Freitag Abend hat Danis Mutter uns mit nach Kimberly in eine Kletterhalle genommen. Zu Hause in Deutschland gehe ich öfter mal im Halterner Hochseilgarten klettern und ich habe auch eigentlich nicht wirklich Höhenangst. Klettern an einer Kletterwand, mit einem Menschen, der mich sichert, oder einer Maschine, bei der ich ins Seil springen muss, damit sie mich langsam runter lässt, ist das leider anders. Ich bin nicht einmal die Anfängerkletterwand ganz hoch geklettert. Weil ich aber gerne andere Sicher, habe ich dann, nachdem ich dreimal versucht habe etwas hochzuklettern, mit großer Freude Danica für den Rest des Abends gesichert.
Das Ende der Ferien
Am Sonntag Abend, haben wir ein kleines Lagerfeuer mit Marshmallows gemacht, um den letzten Ferientag entspannt ausklingen zu lassen. Meine Gastfamilie sollte erst Dienstag Nachmittag wieder in Invermere ankommen und mich abholen, was bedeutete, dass ich für zwei Tage mit Dani zur Schule laufen würde. Ich muss ehrlich sagen, dass Morgensport absolut nicht mein Ding ist! Ich bin komplett aus der Puste an der Schule angekommen und meine Freunde haben erstmal Witze über meinen roten Kopf gemacht. Was kann ich denn dafür, dass da ein riesiger Berg auf dem Weg zur Schule liegt? Naja, am zweiten Tag war der Weg schon viel leichter zu bewältigen. Nach der Schule ging es auch schon wieder nach Hause zu meine Gastfamilie. Du glaubst gar nicht, wie sehr ich den vertrauten Alltag und mein Zimmer vermisst habe. Auch wenn die Woche mit Danica richtig viel Spaß gemacht hat, ganz besonders mein eigenes Bett hat mir dann doch richtig gefehlt!
Zurück in der Schule
Badminton
Anfang März hat das Badminton Team in der Schule gestartet. Ich spiele zwar schon seit Februar Badminton in Windermere, aber dort ist es mehr zum Spaß. Mr Sherk, mein Mathelehrer aus dem ersten Semester ist der Trainer im Schulbadminton. Er hat richtig Freude daran, uns rennen zu lassen und mit Liegestützen zu bestrafen. Auch wenn das ganz schön anstrengend ist, gehe ich doch gern zum Training. Seit Spring Break jedoch, scheint er jedoch besser gelaunt zu sein. Er hat mit uns nämlich weniger Übungen gemacht und mehr Spiele gespielt. Seit letztem Donnerstag zieht er mich damit auf, dass ich kein ernstes Gesicht machen kann, sondern die ganze Zeit lachen muss.
Fahrrad Trip
Letzten Samstag haben Lainey, Theo und ich in die Fahrradsaison gestartet. Mit Laineys Truck haben wir die Mountainbikes zu der Westside Legacy Trail gebracht und unsere 8km lange Tour gestartet. Das erste drittel der Strecke war gepflastert, doch nachdem wir auf die andere Straßenseite gewechselt haben, war da nur noch ein schmaler Pfad.
Ich hatte ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, dass ich so viel Spaß haben würde, über all die Steine und Hügel zu fahren. An einem Part der Strecke habe ich tatsächlich richtig an mir gezweifelt: der Pfad führte an einem steilen Hang entlang. Wie ich bereits erwähnt habe, ist der Pfad nicht der breiteste. Darum musste ich mich konzentrieren, um nicht gerade ins Tal zu rasen. Dieses Hindernis habe ich aber nach ein paar Minuten Peptalk erfolgreich gemeistert. Von einem Aussichtspunkt aus, haben wir den ganzen Fluss überblicken können und Adler haben über und neben uns im Wind gespielt. Es war einfach traumhaft schön!
Wood Kabin
Meine Gastfamilie hat sich letzten Montag spontan eine Holzhütte als Familienprojekt gekauft. Diese stand auf dem Grundstück eines Bekannten meiner Gastfamilie. Nun möchte dieser dort ein Haus bauen und die Hütte musste platz machen. Es ist schon cool, dass sie jetzt nur auf ein anderes Grundstück auf den Toby Benches gebracht wird und nicht komplett aus den Rockies verschwindet. Freitag haben wir angefangen den Holzboden und das Dach rauszureißen. Gestern waren dann die Holzbalken dran. In nicht einmal 24 Stunden haben wir die Hütte komplett auseinander genommen. Wer nicht weiß, was auf dem Fleck Erde gestanden hat, dem fällt die Graslücke gar nicht wirklich auf. Meine Gastfamilie hat noch nicht ganz entschieden, was sie aus der Hütte machen wollen. Sie könnte auf jeden Fall als Gästezimmer in Frage kommen.
Snowboarden und Spring Skiing
Jetzt wo es so warm ist, braucht man nicht mehr wirklich warme Klamotten auf dem Skiberg. Ein Hoodie und die Schneehose reichen da schon aus. Doch was passiert in Kanada, wenn es Plusgrade gibt? Richtig es werden Shorts getragen… auch auf den Pisten. Das musste ich natürlich direkt ausprobieren. Ich wurde von so einigen Leuten komisch angeguckt. Insgeheim habe ich ja immer noch den Verdacht, dass die Eltern auf den Pisten mich verflucht haben, ihren Kindern so etwas vorzumachen. Naja, ich hatte meinen Spaß und das ist alles, was zählt!
Heute war ich nochmal oben auf dem Berg mit Kiara. Wir haben uns einen entspannten Vormittag in Taynton Bowl gegönnt und einen atemberaubenden Ausblick genossen.
Ps. an Papa: Auch wenn ich zwischendurch eine kurze Hose auf der Piste getragen habe, ich habe trotzdem jedes Mal sowohl ein Hemdchen, als auch meinen Backprotector getragen! Eine Runde Applaus bitte.