Mein High-School Leben in Alabama

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Meine High-School in Alabama war im Vergleich zu anderen Schulen ziemlich klein. Es gingen dort nur ca. 700 Schüler zur Schule, welche Middle-School und High-School zusammen bildeten. Dementsprechend kannte ich auch so ziemlich jeden aus meiner Stufe, zumindest vom Sehen her.

Allerdings war es für mich anfangs trotzdem etwas schwierig richtige Freunde zu finden, da wir keine Klassen, sondern Kurse hatten. Das heißt, dass ich nach jeder Stunde den Raum und somit auch meine Klassenkameraden gewechselt habe. Mir wurde ziemlich schnell klar, dass ich mich einer Aktivität nach der Schule anschließen musste, um gute Kontakte zu knüpfen. Da Schulsport in den USA sowieso großgeschrieben wird, empfehle ich jedem Austauschschüler sich dort etwas zu suchen. Wer nicht so sportlich ist, kann sich aber auch in der Band, dem Kunst-Club, dem Mathe-Club oder in anderen Angeboten engagieren.

Ich habe Cross-Country gemacht, wodurch ich meine später besten Freunde getroffen habe. Mit diesen habe ich auch meine Pausen und Freizeit verbracht. Außerdem macht es super viel Spaß jeden Tag nach der Schule mit seinen Freunden zu quatschen und dabei einen gemeinsamen Sport auszuüben. Ich wurde ein Teil des Teams, welches wie eine zweite Familie war.

Mein Schultag begann also um 7:30 Uhr und endete um 15:00 Uhr plus zwei Stunden Training bis 17:00 Uhr. Zur Schule bin ich mit dem typisch amerikanischen, gelben Schulbus gefahren. Viele Schüler fanden diesen ungemütlich, aber ich war vollkommen zufrieden und habe ihn gerne genommen. Besonders mochte ich, dass ich mich schon morgens mit Freuden austauschen konnte.

In jedem Klassenraum hing eine amerikanische Flagge und so wurde jeden Morgen vor Unterrichtsbeginn die Pledge of Allegiance (Treueschwur zu Amerika) gesprochen und ein Moment der Stille durchgeführt. Austauschschülern ist es aber frei überlassen ob sie diese mitsprechen möchten.

Die Klassenräume wurden individuell von den Lehrern gestaltet, da diese immer im selben Raum unterrichteten.

Ich konnte drei meiner sieben Fächer frei aus einer Auswahl wählen. Diese waren Tanzen, Kunst und Fahrer-Erziehung (Führerschein). An amerikanischen Schulen werden auf jeden Fall mehr Fächer, die Spaß machen und nicht nur typische Lernfächer sind, angeboten. Außerdem hatte ich fortgeschrittenes Mathe, Englisch, Geschichte und Physik, anstelle von Chemie. Es ist empfehlenswert für Austauschschüler fortgeschrittene Kurse zu wählen, weil selbst diese nicht wirklich schwer sind. Das einzige was ich bereut habe, war Geschichte, denn ich kannte mich nicht sehr gut mit der US-Geschichte aus und hatte somit eine harte Zeit in diesem Kurs.

Wer in den Südstaaten der USA platziert wird, kann sich auch drauf einstellen, dass es sehr kalt in den Schulen ist. Da es draußen so heiß ist, werden die Schulen extrem kalt gehalten, allerdings zum Großteil zu kalt.

Zu dem kann es auch vorkommen, dass eine Schuluniform Pflicht ist, so wie es bei mir der Fall war. Ich fand dies aber super cool, da ich dies von Deutschland nicht kannte und so eine neue Erfahrung gemacht habe. Falls man morgens dann doch mal verschläft, ist es auch einfacher die Schuluniform schnell anzuziehen, als zehn Minuten über ein Outfit nachdenken zu müssen. Außerdem trägt man den Schulpullover auch gerne mal in der Freizeit, wodurch eine Zugehörigkeit geschaffen wird.

Austauschschülern kann ich nur empfehlen, während des Schulaufenthaltes im Ausland so viel wie möglich auszuprobieren und beschäftigt zu bleiben. Verschwendet nicht eure Zeit, denn wenn ihr erst einmal wieder zu Hause seid, werdet ihr nie wieder in diesem Land leben können, wie ihr es während des Austausches gemacht habt. Genießt jeden Tag und nehmt alle Eindrücke in euch auf, denn die Zeit dort vergeht wie im Flug. Am Anfang erscheint es lange, doch im Rückblick fühlt es sich an wie ein paar Wochen. Seid nicht schüchtern, sondern offen für Neues und entdeckt die Welt!

 

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