Meine High School

Published by Svenja on

Hallo!

Ich gehe hier in den USA zur Bray-Doyle High School und ich würde hier am liebsten überhaupt nicht mehr weg 😀 In die gesamte High School, also Stufen 9-12 gehen ca. 100-120 Schüler was wirklich sehr wenig ist, mir aber sehr gut gefällt! (Zum Vergleich: In meiner deutschen Schule sind alleine in einer Stufe ca. 180 Schüler.) In jeder Stufe sind unterschiedlich viele, aber im Durchschnitt sind es 30-35, in meiner „Sophmore“ Stufe sind es 29. Das hört sich zwar sehr wenig an und das ist es auch, aber es ist wirklich toll vor allem diesen Unterschied mal zu erleben! Denn an dem Tag, als ich die Informationen über meine Schule bekommen habe, habe ich mich zwar total gefreut, dass ich etwas anderes erleben werde, aber trotzdem war ich mir etwas unsicher, wie das denn so werden wird und ob es nicht schwierig werden wird Freunde zu finden. Aber es war überhaupt kein Problem hier alle kennen zu lernen, denn in den einzelnen Kursen sind Schüler aller Kurse und Stufen (also 9-12, in den meisten aber nur 10-12) gemischt, was es deutlich einfacher macht, alle kennenzulernen und es überhaupt einfach toll ist auch mit älteren Schülern Kurse zu haben. Wahrscheinlich auch weil meine Schule sehr klein ist, ist alles hier sehr familiär und herzlich, und es ist wirklich so, dass jeder jeden kennt und dann auch die Eltern und Großeltern. Und total viele sind gefühlt mit jedem irgendwie verwandt und an meiner Schule sind auch einige Schüler deren Eltern Lehrer an der Grundschule oder High School sind.

Eine Woche bevor der Unterricht an meiner Schule losging, musste ich zur Schule um alle meine Dokumente abzugeben, mich anzumelden, meine Fächer zu wählen und all das andere was gemacht wird, wenn man sich an einer Schule anmeldet. Meine Schule hat nur sehr wenige Lehrer, weshalb auch nicht allzu viele Fächer vertreten werden und es gab auch nicht viele Pflichtfächer, die ich belegen musste. Nachdem mir ein paar der Lehrer geholfen haben mir zu erklären, was in den Fächern gemacht wird (da ich einige nicht aus Deutschland kannte) und mir Tipps gegeben haben welche Spaß machen (was sich am Ende aber als nicht ganz so hilfreich herausgestellt hat, weshalb ich in der ersten Schulwoche noch ein wenig gewechselt habe) sah mein Stundenplan dann so aus:

1st period: English 2

2nd period: Touring Oklahoma (Geschichte, Natur, Sehenswürdigkeiten etc. in OK)

3rd period: Geometry (Mathe mit einem Schwerpunkt auf Geometrie)

4th period: Spanish

5th period: Ag/ FFA (Agrikultur in Oklahoma)

-Lunch break-

6th period: Speech and Drama

7th period: U.S. History

8th period: Athletics/ Basketball (früher Softball)

Mein Lieblingskurs ist wahrscheinlich U.S. History, da ich vor allem die Schüler in meiner Klasse, aber auch den Lehrer sehr mag. Auch wenn es für mich mit Abstand das schwierigste Fach ist, da ein gewisses Grundwissen vorausgesetzt wird, welches ich wahrscheinlich verständlicherweise nicht besitze und auch die ganzen englischen Begriffe nicht einfach sind, ist es sehr interessant!

Ich habe übrigens letztens auch schon meine ersten Grades, also Noten bekommen, und hatte in jedem Kurs ein A, bis auf English, da hatte ich ein B und in U.S. History ein C…aber naja, kann ja nur besser werden, und das wird es auch von Woche zu Woche 🙂 In Athletics hatte ich immerhin 100 von 100 Punkten 🙂

Lunch Break ist bei uns 30 Minuten lang; alle Schüler der High School und auch die Lehrer essen bei uns an der Schule in der Cafeteria da wir das Schulgelände nicht verlassen dürfen. Aber seit wir vor einem Monat einen neuen Essens-Lieferanten bekommen haben, ist das Essen auch wirklich gut.

Der Unterricht geht von  8.05 Uhr bis 3.20 Uhr und jede Stunde ist 45-55 Minuten lang, warum das variiert weiß ich nicht, fällt aber auch eigentlich gar nicht auf. Zwischen jeder Stunde, bis auf Lunch Break, haben wir 5 Minuten um den Klassenraum oder das Gebäude zu wechseln. Alle, die Sport an der Schule machen, bleiben aber länger an der Schule; für mich war es mit Softball immer so bis 4 Uhr, seit ich Basketball spiele bleibe ich bis 5 Uhr in der Schule. Für die Football Spieler ist es dann aber auch oft mal bis 6.30 Uhr…

Was an meiner Schule wahrscheinlich am unterschiedlichsten ist zu deutschen Schulen sind wahrscheinlich neben den Lehrern die Klassenräume. Ich glaube das ist für meine Schule auch „ungewöhnlich“, aber einige Lehrer haben so etwas wie eine modernere „Hütte“ neben dem eigentlichen neuen High School Gebäude in dem Sie unterrichten was für mich schon im ersten Moment ungewöhnlich war. Aber auch die normalen Klassenräume an sich werden von vielen Lehrern zum Beispiel für Halloween dekoriert oder es hängen selbst gemalte Bilder an den Wänden zu denen dann auch regelmäßig von den Lehrern Geschichten erzählt werden, wenn sie mit neuer Deko zum Unterricht kommen.

Die Lehrer, oder besser die Beziehung zwischen Lehrern und Schülern ist ganz anders. Was einer meiner Lehrer meiner Meinung nach ganz gut ausgedrückt hat ist, dass die Lehrer in Deutschland (meistens) nur ihren Job machen und sich nicht um ihre Schüler kümmern und das in den USA ganz anders ist. Zum Beispiel an meinem ersten Schultag hat meine Englisch Lehrerin, nachdem sie sich vorgestellt hat, uns gesagt, dass wenn immer wir etwas brauchen, dass sie versuchen kann uns zu helfen kann oder es zu besorgen…Sie hat so Beispiele genannt wie eine neue Zahnbürste, wenn unsere kleinen Geschwister die ins Klo geworfen haben, oder meine Touring Oklahoma Lehrerin hat Hefte und Stifte an die verteilt, die Probleme hatten die Dinge für die Schule zu besorgen und mein U.S. History Lehrer teilt regelmäßig sein Essen mit hungrigen Schülern 😀 Insgesamt sind die Lehrer aber sehr fürsorglich und fragen Schüler, wenn sie so aussehen, als ob etwas passiert sei, was denn los ist, ob sie ihnen helfen können und reden auch dann oft nach dem Unterricht miteinander, was die Schüler auch gerne annehmen (was aber nicht heißt, dass es ständig nur Probleme an meiner Schule gibt, im Gegenteil :D). Auch als ich einige Zeit lang immer wieder Probleme in meiner Gastfamilie und früher mit meiner Area Representative hatte, haben meine Lehrer immer wieder gefragt ob es schon besser wird und ob ich Hilfe brauche. Einer meiner Lehrer ist zur Zeit selbst Gastvater eines Austauschschülers und hat mir sehr geholfen und hat mir wie andere auch angeboten zu telefonieren während des Unterrichts oder Practice, da ich oft Zuhause wegen der Probleme keine Möglichkeit dazu hatte.

Was da in meiner Gastfamilie passiert ist und wie es jetzt momentan aussieht werde ich möglichst bald mal berichten!

Bis dahin,

liebe Grüße aus Marlow und bis bald!

Eure Svenja