Der Januar in Irland
Der Januar in Irland war in vielerlei Hinsicht inspirierend, wenn auch kalt. Sofort nachdem die Schule in der 2. Januarwoche begonnen hatte, habe ich an einem Klassenausflug nach Dublin teilgenommen um die Jugend-Wissenschaftsmesse, bei der meine Schulklasse ebenfalls ein Team vertreten hatte zu besuchen.
Die Fahrt von Castleisland nach Dublin dauert mit dem Bus ca. 4 Stunden und die Landschaft ist von einem sehr ungewöhnlichen Grün, wenn man bedenkt, das es Januar ist. Schnee war uns nicht vergönnt, wobei ich persönlich auch nicht sehr darum getrauert habe.
Denn auch ohne Schnee und Eiseskälte waren wir alle krank. Und das ist, wie mir meine Gastmutter versichert hat, ein irisches Phänomen. Wenn eine Person an einem Grippevirus leidet, sind nicht nur Haushaltsmitglieder davon betroffen, sondern auf kurz oder lang die gesamte Insel. Wir lagen tatsächlich 2 Wochen lang mit Hühnersuppe und Tee im Bett. Was sich fatal auf unsere Freizeitgestaltung ausgewirkt hat. Aber das wurde dann auf die Ferien verschoben, die jetzt nächste Woche im Februar für eine Woche wären.
Doch zurück zum Januar. Wir haben also allerlei verschiedene Vorträge gesehen, die sich über alle nur möglichen wissenschaftlichen Felder erstrecken. Biologie, Physik, Musik, Sozialwissenschaften, Astronomie, Technologie, Future-Tecnology und viele mehr. Es gab die Möglichkeit vieles selber auszuprobieren und zu entdecken. Erklärt wurde es von den Schülern selbst und eine Lehrkraft unterstützte das Team. Das hat viel außerschulisches Engagement gefordert und das Resultat war, wie bereits angemerkt, beeindruckend.
Dazu gibt es im Netz auch allerlei relevante Informationen.
Des Weiteren habe ich mit meinem Kunstkurs das Hunt-Museum in County Limerick besucht und mir die aktuelle Ausstellung der keltischen Artefakte, wie auch eine Ausstellung einer großartigen Künstlerin angesehen.
Der keltische Teil ist voller faszinierender Schmuckstücke und Alltagsgegenstände die im Styl des Bronzezeitalters kunstvoll geschaffen wurden. Die Exaktheit der Kurven der Goldbögen ist wirklich herausragend. Bemerkenswert vor allem, wenn man bedenkt, dass das zur Verfügung stehende Werkzeug zu jener Zeit nicht viel mehr als Hammer und Zange waren. Alle Fundstücke die ausgestellt wurden gehören zu Irland und wurden bei Ausgrabungen gefunden. Einige wurden von Bürgern des Landes zufällig entdeckt und an das Museum weitergegeben.
Der zweite Teil des Museums, welcher von einer privaten Künstlerin gestaltet wurde, stand dem jedoch, wie ich finde, in nichts nach. Denn anders als es bei vielen, vor allem modernen Künstlern der Fall ist, hat sie nicht eine bestimmte Stilrichtung, sondern hat für jedermanns Geschmack etwas dabei.
Sie hat duzende Länder bereist und ihre verschiedenen Eindrücke in Skizzen, die übrigens auch ausgestellt werden und wahrhaft beeindruckend sind, da sie diese innerhalb nur weniger Minuten geschaffen hatte, festgehalten. Daraus wurden dann später große Wandgemälde, die sowohl schwarz-weiße, als auch bunte Form angenommen haben. Auch hat sie oft mit dem Material und der Strichtechnik gewechselt, was Zeichen ihrer großen Flexibilität und Einzigartigkeit als Künstlerin ist. Sie hat ihren Traum wahr gemacht und ihr Ziel nicht aus den Augen verloren, was, wie ich finde, wahrhaft inspirierend ist.
Dies hat wiederum meine Kunstlehrerin dazu inspiriert uns an einem Kunstwettbewerb teilnehmen zu lassen, was mich zu meinem gegenwärtigen Stadium des selber Erschaffen führt.
Dies sollte allerdings nicht das einzige großartige sein, dass sich zwischen Januar und Februar ereignen sollte.
Denn auch meine Religionslehrerin fühlte sich dazu berufen, unserer Welt zu zeigen, dass man mit genügend Willenskraft alles erreichen kann. Wieso ich dies erwähne hat folgenden Grund: Vieles könne auf der Welt anders (vielleicht sogar besser?) laufen, wenn es nur jedem interessieren würde. Ich denke, wenn wir uns nur dazu entscheiden würden füreinander da zu sein und alles uns mögliche zu tun, würde das viel ändern. Mein Geographielehrer pflegt zu sagen: “ Es geht nicht darum der oder die Beste zu sein. Sondern darum immer DEIN Bestes zu sein.“
Nun hat meine Religionslehrerin uns aufgetragen in den folgenden 40 Tagen etwas zu tun, das zumindest einer Person etwas Gutes tut, ohne das wir in irgendeiner materiellen Form davon profitieren. Das ganze nennt sich „Im Voraus Zahlen“. Und ich halte das für eine sehr gute Idee, weshalb ich dies nun als Appel in diesen Block bringen möchte. Wenn ihr und Sie sich heute dazu entscheiden bewusst euer und Ihr Bestes zu sein, können wir sehen, ob und was es in unserem Alltag ändern wird.
Alles Liebe,
Magdalena