My wonderful country
„Wilkommen in Schottland, dem Land, in dem es jeden Tag regnet!“ so wurde ich zu Beginn von einer meiner Klassenkammeraden begrüßt. Es ist aber nun Zeit, das Vorurteil „Regen“ in Schottland zu beseitigen (zumindest in Edinburgh). Ich kann nicht leugnen, dass es hier nicht regnet, aber jeden Tag ist wirklich übertrieben. Ich fahre nun schon seit 4 einhalb Wochen mit dem Fahrrad zur Schule und nur an einem einzigen Tag habe ich den Bus genommen, da es geregnet hat. „Vier Jahreszeiten an einem Tag“ trifft da schon eher auf das Wetter zu. Morgens ist es ziemlich kalt, besonders im September hatten wir einige sehr kalte Morgen. Wenn ich jetzt aber aus meinem Fenster schaue, scheint die Sonne. Im nächsten Moment ist es jedoch wieder bewölkt. Also das Wetter hier ist sehr wechselhaft. Wie ich oben schon erwähnt habe, fahre ich jetzt Fahrrad zur Schule. Das ist gar nicht so einfach wie man denkt, denn es gibt hier in Edinburgh eine Menge Berge. Ich brauche auf dem Hinweg zur Schule ungefähr doppelt so lange wie auf dem Rückweg. Also das Fahrradfahren ist hier nicht zu unterschätzen. Generell ist es unüblich für Mädchen Fahrrad zu fahren und ich habe bereits einige schräge Blicke in der Schule kassiert, da normaler Weise nur Jungen mit dem Fahrrad kommen.
Nach ein paar Eingewöhnungsproblemen in der Schule, habe ich mich jetzt an den Schulalltag gewöhnt. Ich durfte bereits einen Mathetest, der über 2 Stunden verteilt ging, schreiben. Mir wurde aber nur mittgeteilt, dass ich ihn bestanden habe. Genaueres weiß ich nicht. Heute habe ich dann einen Test in Modern Studies (Politik) geschrieben, der recht gut verlief. In einer der vergangenen Mathestunden hatten Alexa und ich dann die Ehre uns zu zwei Jungen an einen Vierertisch zu setzen. „Die Ehre“, weil wir viel weiter sind als die Klasse und gesonderte Aufgaben bekommen. In den letzten Erdkundestunden haben wir dann mit den schuleigenen Mini-iPads gearbeitet. Jeder Schüler in der Klasse hatte dann sein „eigenes“ iPad, was, erstaunlicher Weise, jeder nur für die Aufgabe genutzt hat.
Am 27. Januar 2014 steht ein einwöchiges Praktikum für meine Klasse bevor. Zu diesem Zeitpunkt bin ich aber schon wieder in Deutschland. Für mich wurde deshalb ein anderes Datum auserwählt, weil ich auch gerne ein Praktikum machen möchte. In den zwei Wochen, in denen meine Stufe schulfrei hat um sich auf die Examen, die ich nicht mitschreibe, vorzubereiten, werde ich dann für eine Woche in einem Kindergarten arbeiten. Am 10. September 2013 bin ich mit einer Menge weiterer Schüler von meiner Schule ins Musical „Hairspray“ gegangen. Es war eine sehr schöne Vorstellung und ich bin froh, dass sich noch die Gelegenheit ergab, denn eigentlich waren alle Karten, die unserer Schule zur Verfügung standen, bereits verkauft.
Vor einigen Wochen bin ich dann wieder einmal mit Annika und Alexa in die Stadt gefahren und wir haben den berühmten Calton Hill erklettert. Von dem Hügel, der direkt in der Innenstadt liegt, hat man einen traumhaft schönen Blick über Edinburgh.
Des Weiteren haben wir den treusten Hund der Welt „Greyfriars Bobby“ besucht. Nachdem sein Herrchen verstorben war, soll der Hund 14 Jahre, bis zu seinem eigenen Tod an dem Grab seines Besitzers verbracht haben.
Anschließend sind wir dann am nahe gelgenen Restaurant „The Elephant House“ vorbei gelaufen. Hier soll Joanne K. Rowling, inspiriert von dem Blick auf Edinburgh Castle, auf die Idee von Hogwards gekommen sein. Da wir aber schon zu Mittag gegessen hatten, sind wir nicht rein gegangen. Einmal dort zu essen, steht aber jetzt auf meiner to-do-Liste.
Vorletztes Wochenende waren wir dann auf „Arthur’s seat“. Das ist ein weiterer berühmter Berg mitten in Edinburgh von wo man über die ganze Stadt einen wunderschönen Blick hat. Erst wenn man oben war merkt man so richtig, wie schön Edinburgh ist. Wir hatten super Wetter was dann das i-Tüpfelchen war. Es ist einer meiner Lieblingsplätze und einer der wunderschönsten Orte in denen ich in meinem Leben bisher war.
Vorletzten Freitag habe ich mich zum ersten Mal mit Freunden getroffen. Wir sind zu sechst zur Balerno High School gefahren und haben dort Badminton gespielt und sind anschließend schwimmen gegangen. Es hat richtig Spaß gemacht und wir wollen das auf jeden Fall wiederholen. Vielleicht sogar schon nächste Woche.
Am Samstag daruf ging es dann schwimmen in Glasgow. Alexa, ihre Gastschwester Paige, meine Gastschwester Dena und ich haben zusammen den Tag mit schwimmen und rutschen verbracht, während mein Gastburder, der immer nur am Wochenende bei uns ist, mit meinem Gastvater Eislaufen war. Jeder hatte eine Menge Spaß und es war ein toller Tag mit der Familie.
Berit