Meine ersten Erfahrungen in der Schule

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Hola und willkommen zu meinem neuem Blog!

Dieses mal möchte ich euch über eine ersten Erfahrungen hier in meiner neuen Schule berichten. Außerdem werde ich wieder von Unterschieden zwischen meiner Schule in Deutschland und meiner neuen Schule in Costa Rica erzählen.

 

Die ersten Wochen in meiner neuen Schule

Mein erster Schultag war ein Mittwoch. Meine kleine Schwester und ich wurden um 5:00 Uhr morgens geweckt, da um 6:00 Uhr unser Schulbus kommt. Nach einer einigermaßen warmen Dusche und einem leckeren Frühstück ging es dann für uns in die Schule. Mein Unterricht fängt hier um 7:00 Uhr morgens an und endet an den meisten Tagen um 16:20. Ich werde mich also nie wieder über Frühstunden oder Nachmittagsunterricht in unserer Schule in Deutschland beschweren!

Mein erstes Fach an diesem Mittwoch war Sport. Als ich in die Turnhalle kam, wurde ich erstmal von allen Schülern komisch angeguckt, da sie nicht wussten, dass ich in ihre Klasse komme. Irgendwann haben sich dann zwei Mädchen getraut, mich anzusprechen. Zwar hatten sie nur wenig Englischkenntnisse, aber wir konnten uns trotzdem einigermaßen verständigen. Mit Händen und Füßen halt.

Der Rest des Tages verging relativ schnell. In den Pausen wurde ich auch mehr von meinen restlichen Klassenkameraden angesprochen.

Die nächsten Wochen verliefen dann meist so, dass ich entweder gar keine Schule an machen Tagen oder nur verkürzt Unterricht hatte, da die Lehrer gestreikt haben oder irgendwelche Feiertage und Festlichkeiten anlagen. Irgendetwas war immer los, wie es mir scheint.

 

Der Unterricht in Costa Rica

Der Unterricht hier fängt wie schon gesagt um 7:00 Uhr an, doch die meisten Schüler tauchen erst 15-30 Minuten später auf, was die Lehrer anscheinend nicht interessiert. Meist gibt uns der Lehrer dann Aufgaben, die wir machen müssen oder er stellt sich vor die Klasse und hält einen Vortrag oder erklärt neuen Unterrichtsstoff. In Deutschland würden wir Schüler jetzt die Aufgaben machen oder dem Lehrer zuhören. Hier in Costa Rica aber sitzen die Schüler nur am Handy, hören Musik oder reden mit ihren Freunden quer durch die Klasse. Das ist schon echt eigenartig!

Das ist aber nicht alles. In jedem Klassenraum hängen zwei „Genehmigungen“, den Raum zu verlassen. Jeder Schüler darf sich eine solche Genehmigung nehmen und den Unterricht verlassen, um zum Beispiel zur Toilette zu gehen oder sich neues Wasser zu holen. Meistens bleiben die Schüler aber den Rest der Stunde weg und die Lehrer bemerken es nicht oder es stört sie nicht. Das ist für mich völlig unverständlich.

Die Mädchen holen im Unterricht außerdem einfach ihre Schminke und einen Spiegel aus der Tasche und schminken sich. Als ich das das erste mal gesehen habe, habe ich meinen Augen nicht getraut und musste richtig anfangen zu lachen.

Was mir persönlich bisher sehr viel Spaß macht, ist Montags in einer Stunde immer selber Lehrerin zu spielen. Meine Schule macht nämlich einen Austausch mit Schulen in Deutschland, bei dem vier Schüler von unserer Schule und ein paar Schüler von umliegenden Schulen nach Deutschland fliegen, um dort für zwei Wochen zur Schule zu gehen. Später kommen dann umgekehrt Schüler aus Deutschland nach Costa Rica.

Da ich hier in Costa Rica nicht am Französischunterricht teilnehmen kann, weil ich in Deutschland Lateinunterricht hatte und ich mit Spanisch schon eine neue Sprache zu lerne habe, versuche ich den vier Schülern, die nach Deutschland gehen werden, ein wenig Deutsch beizubringen.

 

Weitere Unterschiede zu meiner deutschen Schule

Ein paar Unterschiede habe ich ja schon genannt, wie die längeren Schultage oder den Ablauf des Unterrichts.

Ein weiterer großer Unterschied ist das Schulgelände. Hier gibt es nicht so wie in den meisten Schulen in Deutschland mehrere Stockwerke. Hier ist da Gebäude nur einstöckig. Um den Klassenraum zu wechseln, geht man immer wieder nach draußen, da die Klassenräume nicht in einem geschlossenem Gebäude liegen.

Außerdem ist das gesamte Schulgelände eingezäunt und am Eingang steht ein Wachmann, der nur die Schüler heraus lässt, die eine Genehmigung des Sekretariats haben oder von denen er weiß, dass sie Unterrichtsschluss haben. Wenn ich zum Beispiel früher aus der Schule darf, weil mein Unterricht ausfällt, muss ich ihm meine Klasse sagen und er guckt dann nach, ob er darüber informiert wurde, dass meine Klasse gehen darf.

Noch ein großer Unterschied sind die Schuluniformen. Ich denke, ich kann mich noch sehr glücklich schätzen, weil ich ein dunkelblaues T-Shirt und dazu eine dunkelgraue Hose tragen muss. Manche Schulen haben nämlich hellgrüne Shirts und braune Hosen, in denen sie dann wie ein Baum aussehen.

Etwas was man sich in Deutschland nicht vorstellen könnte, was hier aber ganz normal ist, ist der Umgang mit den Lehrern. Man nennt die Lehrer beim Vornamen (so werden sie auch im Stundenplan  aufgeführt) und man steht eher in einer freundschaftlichen Beziehung zu ihnen. Manche Schüler umarmen den Lehrer oder die Lehrerin, wenn sie in den Unterricht kommen oder aus dem Unterricht gehen. Sehr komisch nicht wahr! Ich habe mir versucht, mir vorzustellen, wie das wäre, irgendwelche Lehrer in Deutschland zu umarmen, aber: NO WAY!

Eine weitere Sache, die vielleicht ganz interessant ist, sind die Ferien hier in Costa Rica. Diese unterscheiden sich sehr von denen in Deutschland. Unsere längsten Ferien hier gehen jedes Jahr von Mitte November bis Anfang Februar also fast drei Monate. Außerdem haben wir etwa Mitte Juli zwei Wochen Ferien, die ich aber leider nicht miterleben werde, da ich schon Anfang Juni wieder nach Deutschland aufbrechen werde. Und es gibt bestimmt noch mehr Ferien!

Bis bald

Jana

 

 

 

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