Angekommen in meiner Gastfamilie
Am Dienstag morgen bin ich mit vier anderen Austauschschülern von New York nach Chicago und von da aus weiter nach Tulsa, Oklahoma geflogen. Am Flughafen wurde ich von meiner Gastfamilie und meiner Koordinatorin begrüßt. Ich habe neben meinen Gasteltern Heather und Brad noch drei Gastbrüder: Braden(18), Logan(16) und Tegan(8). Da wir noch Zeit in Tulsa hatten sind wir alle zusammen etwas essen gegangen und ich habe meinen ersten amerikanischen Burger gegessen. Was soll ich sagen, das Klischee, dass die Amerikaner die besten Burger machen, stimmt auf jeden Fall. Ich glaube ich habe in den knapp 4 Wochen, die ich schon hier bin mehr Cheeseburger gegessen als in meinem ganzen Leben.
Nach dem Essen haben wir meine Gastschwester Alexandra vom Flughafen abgeholt. Sie ist ein knappes Jahr älter als ich und kommt aus der Slowakei.
Ich kann auf jeden Fall sagen, dass ich großes Glück mit meiner Gastfamilie habe und es direkt zwischen uns gepasst hat. Meine Gastbrüder haben am Freitag direkt ein paar Leute aus der Schule eingeladen, um sich untereinander kennen zu lernen. Wir haben ein Lagerfeuer gemacht, Volleyball im Garten gespielt und S´mores gegessen. Es war ein echt schöner Abend, die Leute waren super offen, witzig und neugierig auf meine Kultur und ich habe mich direkt wohl gefühlt.
Dadurch, dass ich schon ein paar Leute kannte und meine Gastschwester und meinen Gastbruder dabei hatte, war der erste Schultag auch gar nicht so schwer. Ich kann euch beruhigen, es ist nicht wie in den High School Filmen, dass man sich einen Platz beim Lunch erkämpfen muss weil Cheerleader und Footballspieler einem das Leben schwer machen. Ganz im Gegenteil: die Menschen kamen auf mich zu, haben mich sogar zu meinen Unterrichtsfächern gebracht und waren einfach super offen und freundlich. Alles andere ist jedoch genauso wie man sich es vorstellt. Meine High School sieht so ziemlich aus wie man sich eine amerikanische High School vorstellt und den berühmten „School Spirit“ habe ich gleich ab der ersten Woche gespürt. Wenn ich einen Tipp für ein Auslandsjahr geben kann, dann ist es sich zu integrieren und bei allem mitzumachen, was geht. Ich habe mich zum Cheerleading angemeldet und dort direkt Freundinnen gefunden. Ich hatte erst Angst, dass es schwierig wird, mithalten zu können, aufgrund meines zugegebenen Mangel an Tanztalent. Jedoch haben sich alle die größte Mühe gegeben mich direkt für das erste Footballspiel fit zu bekommen und zu integrieren. Zwei Mädchen sind sogar nach der Schule geblieben und haben mit mir über zwei Stunden lang geübt. Und ich kann nur sagen, dass es sich gelohnt hat. Das erste Footballspiel war unglaublich. Wir haben die Flagge unserer High School hochgehalten und die Spieler sind hindurch und vorbei an der jubelnden Menge gerannt. Die Schulband hat gespielt und das Cheerleading hat unfassbar viel Spaß gemacht. Natürlich hat unser Team, die „Cougars“, gewonnen.
Mein Gastbruder ist ein großer Metal-fan. Deshalb sind wir an einem Wochenende zu einem Konzert in Arkansas gefahren. Die Bands waren Dimante, Dorothy, Three Days Grace, Chevelle und Breaking Benjamin. Auch wenn ich es nicht gedacht hätte, hat es tatsächlich Spaß gemacht und ich muss zugegeben dass mir die Musik und die
Stimmung auf dem Konzert wirklich gefallen haben. Alles in allem war es ein toller Abend und auf jeden Fall eine Erfahrung wert, wenn man sich nur darauf einlässt.
Insgesamt kann ich sagen, dass meine Zeit hier bis jetzt echt toll war und ich mich schon auf alles freue, was noch kommt.
Charlotte, 11. September 2019