Rugby & Peggy’s Cove

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Hey,

Inzwischen merke ich schon, dass mein Auslandsjahr langsam, aber sicher zu Ende geht. In weniger als drei Wochen sind schon die Abschlussprüfungen und in einer Woche Prom, der Abschlussball. Für knapp drei Monate habe ich hier jetzt Rugby gespielt, aber jetzt ist die Saison leider schon wieder vorbei. An High Schools gibt es viele verschiedene Sportarten, die man betreiben kann, welche aber nur wenige Monate in einer bestimmten Jahreszeit stattfinden. Am Anfang des Schuljahres wird zum Beispiel Football und Soccer (Fußball) gespielt, jetzt am Ende unteranderem Rugby. Als ich das erste Mal zum Training gegangen bin kannte ich noch fast niemanden aus meinem Team, aber wir sind durch die Intensität des Sportes ganz schnell zusammengewachsen, was sicherlich auch Teil des School Spirits ist. Auch außerhalb des Sportes haben wir Kontakt und treffen uns. Als Team haben wir außerdem auch zusammen einen Kapuzenpullover designt.

Hier trage ich unseren Pulli

Das wahrscheinlich größte Vorurteil ist, dass Rugby ein extrem aggressiver Sport ist. Es stimmt natürlich schon, dass es zur Sache geht, aber das ist einfach Teil des Spiels und gehört dazu. Nach dem Spiel ist alles wieder vergessen und wir klatschen uns respektvoll mit unseren Gegnern ab. Es ist wichtig die richtigen Techniken zu lernen, um Verletzungen zu umgehen. Es ist wichtig die Regeln zu kennen, sodass man nichts unerlaubtes und deshalb möglicher gefährliches macht. Zum Beispiel darf man den Gegner nicht höher als am Bauch anfassen um zu tackeln, also umzuwerfen.  Ganz lässt sich das aber wie in jedem anderen Sport nicht vermeiden. Ich habe mich zum Glück während der ganzen Saison nicht wirklich verletzt; blaue Flecken und Schrammen gehören sowieso dazu. Der große Vorteil an Rugby ist, dass es 15 verschiedene Positionen gibt, die alle unterschiedliche Voraussetzungen benötigen. Es ist egal ob man dünn, dick, schnell, langsam, groß oder klein ist; jeder Körpertyp hat einen Platz auf dem Spielfeld und wird benötigt.

Eine Freundin und ich nach einem nassen und matschigen Spiel, unsere Trikots haben wir schon ausgezogen

Pro Woche hatten wir zwei Mal Training und bis zu zwei Spiele. Rugby ist eine außerschulische Aktivität und hat deshalb rein gar nichts mit dem Sportunterricht zu tun. Da ich Brillenträgerin bin, habe ich mir für Rugby extra Kontaktlinsen anfertigen lassen. Ich bin mir sicher, dass meine Brille sonst zu Bruch gegangen wäre. Außerdem brauchte ich einen Zahnschutz, Fußballschuhe und eine Rugbyhose. Diese ist einfacher reißfester als normale Sporthosen.  Auch wenn Rugby in Deutschland nicht sehr verbreitet ist, hoffe ich, dass ich irgendwann nochmal die Möglichkeit haben werde, zu spielen.

Am letzten Samstag hatten wir hier in Nova Scotia wunderbares Wetter mit Sonnenschein, was man vom Freitag davor allerdings aber nicht sagen kann. Eigentlich war geplant, dass wir mit allen Austauschschülern aus dem Schuldistrikt zu Peggy’s Cove, einem Leuchtturm fahren, was dann aber im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gefallen ist. Stattdessen sind wir nur shoppen gegangen. Als dann am Samstag gutes Wetter war, hat meine Gastfamilie spontan entschieden, dass wir als Familienausflug zu Peggy’s Cove machen.

Peggy’s Cove von weiter weg

Peggy’s Cove ist ein Wahrzeichen Nova Scotias und eine der Haupttouristenattraktionen. Der Leuchtturm steht direkt am Meer auf Felsen, an denen sich starke Wellen brechen und wenn man unvorsichtig ist, auch Menschen ins Wasser reißen können. Deshalb sollte man die schwarzen, also nassen, Felsen nicht betreten. Um Peggy’s Cove herum sind mehrere kleine Läden, die es noch idylischer machen. Peggy’s Cove ist wunderschön auf jeden Fall einen Ausflug wert!

Die dunklen Felsen im Hintergund sollte man besser nicht betreten

Bis zum nächsten Mal

Inga

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