Außergewöhnliche Clantradition

Published by Paul Manns on

Herzlich willkommen zu einem weiteren Blog,

eigentlich wollte ich in meinem nächsten Blogeintrag berichten, wie ich zu meiner nächsten Gastfamilie reise. Doch letztes Wochenende hatte ich die Ehre, bei einer Clantradition dabei zu sein. Und davon MUSS ich euch einfach erzählen, denn in Deutschland gibt es nicht ansatzweise etwas vergleichbares!

Das Ritual fand ein ganzes Wochenende in der Geburtsstadt meines Gastvaters statt und wurde dieses Mal für zwei meiner Gastgeschwister veranstaltet. Der Hintergrund des Rituals ist der, dass die verstorbenen Clanmitglieder über die Jugendlichen wachen sollen, nachdem sie das Ritual absolviert haben. Mit ,,wachen“ ist gemeint, dass die verstorbenen Clanmitglieder die Jugendlichen von bösen Gedanken und Gefahren fernhalten sollen.

Ablauf

Alles began damit, dass die Körper meiner Gastgeschwister mit Pulver eines roten Steines eingeschmiert wurden. Danach mussten sich beide auf eine Decke setzen, die sie bis zum Ende des Rituals nicht mehr verlassen durften. Ja, ihr habt richtig gehört sie mussten auf der Decke von Freitag bis Sonntag sitzen. Auf der Decke sitzend, wurde jedem jetzt jeweils eine Ziege vorgeführt und zu den verstorbenen Clanmitgliedern gebetet. Als nächstes wurde im Hinterhof ein Loch neben einer Heilpflanze gegraben. An diesem Loch schlachteten sie dann die zwei Ziegen und gaben sowohl deren Blut als auch den Mageninhalt in das Loch. Das soll einen positiven Effekt auf die Heilpflanze haben. Am selben Tag mussten mein Gastbruder und meine Gastschwester, für die das Ritual stattfand, das rechte Hinterbein verzehren, weil es das vermutlich stärkste Bein ist. Der Rest der Ziege wurde am ersten Tag nicht gekocht, sondern nur ins Haus gebracht. Denn die meine Gastgeschwister mussten auf der Decke neben den zwei toten Ziegen schlafen. Am nächsten Tag wurden dann die Reste der Ziegen gekocht und anschließend von allen gegessen. Mit dem Ziegenkopf geschah jedoch noch etwas besonderes. Zur Erinnerung wurden von ihm die Hörner entfernt und an einen Pfahl gehangen. Außerdem entfernten sie das Fell vom Kopf, um ihn anschließend komplett bis auf die Knochen aufessen zu können. Für meine Gastgeschwister stand nach dem Mahl noch eine weitere Nacht auf der Decke an. Als sie auch diese überstanden hatten, gab jeder Teilnehmer noch seinen Segen zu einer Kette. Diese wurde ihnen zum Abschluss des Rituals umgehangen. Dazu muss man noch sagen, dass sie die Kette nicht abnehmen dürfen, bis sie von alleine abfällt. So endete ein für mich total fremdes, aber total interessantes Ritual.

Ich hoffe, es war auch für euch interessant.

Unten habe ich noch Bilder und Videos angehangen.

Bis zum nächsten Mal

Euer Paul

 

 

 

 

 

In diesen Töpfen wurden die Ziegen gekocht.

Hier wird gerade das Fell vom Kopf entfernt.

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Fell wird vom Körper entfernt.

Categories: 2017Paul