Was in Costa Rica anders ist
Hier ein paar Dinge, die mir an Costa Rica und den Ticos (den Costaricanern) aufgefallen sind und die für mich neu, ungewöhnlich oder sogar komisch sind:
Naturgewalten
Die Tage hier in Costa Rica sind relativ kurz. Die Sonne geht immer zwischen 5 und 6 Uhr auf und schon wieder um 6 Uhr abends unter. Das ist übrigens das ganze Jahr lang so.
Und wenn es jetzt in der Regenzeit regnet, dann aus Kübeln. Und Gewitter können ganz schön heftig werden. Die Blitze sind einfach irre!
Ich habe sogar schon ein kurzes Erdbeben erlebt. Das war schon ein wenig spooky, aber um wirklich Angst zu bekommen, war es zu kurz. Wir konnten in der Zeit noch nicht einmal auf die Straße laufen. Wie ich erfahren habe, wird so etwas „temblor“ genannt, was auch soviel wie Zittern heißt. Obwohl es die Stärke 5 hatte, gilt das hier nicht als echtes Erdbeben. Erst wenn Dinge kaputt gehen oder Personen verletzt werden, sprechen die Ticos von „terremoto“, also einem richtigen Erdbeben.
Ticos und ihr Auto
Was mir auch noch sehr stark aufgefallen ist, ist die Fahrweise der Ticos. Sie fahren sehr schnell und meist ohne sich anzuschnallen, was für mich sehr irritierend war, da es für mich selbstverständlich ist, mich anzuschnallen und das in Deutschland ja auch normal ist. Außerdem gibt es hier viel häufiger so komische Hügel auf der Straße, um die Geschwindigkeit zu verringern, doch meiner Meinung nach helfen die nicht viel. Die Ticos fahren trotzdem mit Vollgas auf die Hügel zu und machen eine mehr oder weniger eine Vollbremsung, um dann langsam über den Hügel zu fahren und dann danach wieder mit Vollgas weiter zu fahren. Ganz normal ist es hier auch, dass immer gehupt wird, egal ob jemand falsch fährt oder einfach nur aus Spaß. An die Fahrweise in Costa Rica muss ich mich also erstmal gewöhnen.
Außerdem fahren viele Ticos „fette“ oder aber alte „abgegammelte“ Autos und man sieht Pick Ups viel häufiger als in Deutschland.
Residenciales
Eine weitere Sache die für mich neu war, sind die eingezäunten und bewachten Wohnviertel, die sich „Residencial“ nennen. Mein Wohnviertel hat am Eingang eine Schranke, die zusätzlich noch von einem Bodyguard bewacht wird. Wenn man aber nicht in so einem Wohnviertel wohnt, sind die Häuser komplett eingezäunt.
Und die Adresse einer solchen Wohnsiedlung ist schon sonderbar. Ich konnte es kaum glauben, als ich nach der Adresse gefragt habe, damit meine Eltern mir ein Paket schicken können. Meine Adresse in Costa Rica gleicht quasi einer Wegbeschreibung und bedeutet übersetzt: 500m nördlich der katholischen Kirche in (Name des Vororts), Wohngebiet auf der linken Seite, Name des Wohngebiets und dann meine Hausnummer. Das ist doch eine verrückte Adresse! Also ich möchte nicht als Postbote hier in Costa Rica arbeiten.
Nerviges
Eine weitere Sache die hier anders ist und die ich von zuhause nicht kenne ist, dass ich von allen angestarrt werde. Für die Ticos bin ich sozusagen eine Attraktion mit meiner hellen Haut und meinen roten Haaren, da es hier so etwas eher selten gibt. Außerdem werde ich auch manchmal angehupt, wenn ich an der Bushaltestelle stehe oder mir wird hinterher gepfiffen, wenn ich mit meiner Schwester am Straßenrand entlanglaufe. Das ist schon ein wenig nervig.
Essen
Und was ist schon eine Auslandsreise ohne anderes Essen. Das Essen hier ist sehr lecker, vor allem das frische Obst ist wirklich empfehlenswert. Es ist einfach so reif, dass es unheimlich gut schmeckt. Zu dem Essen werde ich aber in den nächsten Monaten etwas mehr erzählen.
Das ist zum Beispiel eine Zitrone. Ja, ich weiß, das sieht nicht aus wie eine, aber hier in Costa Rica sind Zitronen von außen grün und von innen orange. Sie schmecken aber trotzdem genau gleich: nämlich sauer!
Dies ist eine Frucht, die man in Deutschland nicht kaufen kann. Die Jocote ist sehr bitter und hat einen großen Kern in der Mitte. Meiner Meinung nach ist es nicht die beste Frucht, die man hier in Costa Rica bekommen kann.
Auf diesem Bild habe ich zum ersten mal eine Papaya auf einem großem Markt gegessen. Papayas gibt es auch in Deutschland zu kaufen, aber ich bin mir sicher, dass sie nicht so süß schmecken wie hier, weil sie für den Transport als unreife Frucht gepflückt werden.