School, practise, school, practise …
Ich könnte stundenlang über die erste Schulwoche erzählen, wie die, die mit mir heute geskypt haben vielleicht gemerkt haben.
ERSTER SCHULTAG 😮 Ich hab kaum geschlafen und musste meiner Meinung nach auch schon mitten in der Nacht aufstehen 😀 Um 5.40Uhr hat mein Wecker geklingelt, um 6.37Uhr kommt täglich der gelbe Schulbus. Und um halb acht bin ich an der Traverse City West Senior High School!
Hier ein Video mit einer kleinen Tour durch die Schule 😛 & der Link von der TC West Homepage: http://www.tcaps.net/Default.aspx?alias=www.tcaps.net/wsh
Zuerst musste ich in die Turnhalle, ein Foto von mir machen & meine ID-Card erstellen lassen. Danach ging es von Klassenraum zu Klassenraum zu den verschiedenen Kursen. Mein erster Schultag war alles andere als cool oder spektakulär, weil es nicht besonders spannend ist wenn du keinen kennst & die Lehrer in jedem Fach ungefähr das gleiche zur Einführung erzählen – ich hoffe dass sich mein erster Eindruck in kürzester Zeit ändert.. In der Mittagspause habe ich mit Celeste und Nina, Celestes deutsche Austauschschülerin, gegessen. In der Cafeteria gibt es tausend verschiedene Sachen: warmes Essen, eine Salatbar, Sandwiches, Bagels, Muffins & gaaaanz viel anderes. Ich hab trotzdem nur einen Bagel gegessen (Es gibt drei Lunchtimes, ich hab 1st Lunch, das heißt heute schon um viertel vor elf!).
Natürlich hatte ich direkt am ersten Schultag auch mein erstes Schwimm-„Meet“. Das heißt ich bin wieder eine „Wettkampfschwimmerin“ 🙂 „Meets“ hat man mit anderen Schulen, also Wettkämpfe. Ich hatte eher Schule aus, bin mit meinem Team in einem Schulbus zu der anderen High School in Gaylord gefahren und da sind wir dann gegen das Schwimmteam der Gaylord High School geschwommen. Ich bin 50m + 100m Freistil & 100m Freistil in einer Staffel geschwommen, und das in Zeiten, von denen ich in Deutschland immer weeeeit entfernt war! 😀 Mein letzter Wettkampf in Deutschland ist mehr als zwei Jahre her und mein letztes Training war wegen der Sommerferien auch schon vor zwei Monaten, aber der Coach und die anderen Mädchen waren begeistert 🙂 Die Mädels aus meiner Mannschaft sind total nett. Naja, bei dieses Schwimmmeets geht es auf jeden Fall darum, Punkte für die eigene Schule zu holen, und die bekommt man je nach Platzierung. Ich habe keine Ahnung wie viele Punkte wir geholt haben, aber ich glaube wir waren erfolgreich 😛 Nach dem Meet haben wir in dem Schwimmbad zusammen mit dem anderen Team gegessen: es gab drei verschiedene Suppen, Obst und ein Dessert. Um halb zehn war ich wieder zuhause 🙂
Am nächsten Tag war ich wieder in der Schule, bla bla bla + direkt nach der Schule ging es zum Schwimmen, aber nicht sofort zum Training, denn es war Fototag. Wir waren am Hafen und haben Team- und Einzelfotos auf dem Deck eines kleinen Motorboots gemacht. Danach ging es normal zum Training – wie jeden Tag ging das Training heute bis sechs Uhr.
Am Donnerstag hatte ich nur bis viertel nach zwölf Schule, weil heute mein nächstes Meet war & zwar in Grand Rapids, das heißt mein Team und ich sind in einem Reisebus drei Stunden lang zu der anderen High School gefahren! Und diesmal sind wir gegen zwei Schulen geschwommen. Heute war auch der Tag meiner ersten Tränen in Amerika 😛 – ich musste 200m Freistil schwimmen, nach 100m hatte ich mir irgendwas am Nacken verrenkt oder sonst was und das tat höllisch weh. Ich bin weitergeschwommen, aber als ich aus dem Wasser kam konnte ich meinen Kopf kaum bewegen. Schwierig war, das meinem Coach zu erklären, aber er hatte trotzdem schnell verstanden worum es ging. Dann hat er mich massiert, und und und, so dass ich nachher noch meine letzten zwei Races schwimmen konnte. Zuhause war ich heute erst um halb zwölf, dann musste ich an meine Hausaufgaben & noch n bisschen aufräumen.. um ein Uhr war ich im Bett 😀
Freitag, der letzte Schultag & das letzte Training diese Woche.
Auf die Frage wie es mir in der Schule gefällt und ob ich mich wohl fühle würde ich noch nicht antworten, dass es mir gut gefällt und alles klasse ist. Ich finde es schwierig mich mit meiner High School, den Kursen und den Leuten dort anzufreunden. Das Problem ist, dass man nicht wie in Deutschland seine Fächer mit einer Klasse oder einer Stufe hat, sondern die Schüler gemischt sind – das heißt in meinen Kursen sind Jugendliche von Klasse 9 bis 12. Und in jeder Stunde sehe ich neue Leute, also kann man nur während der einen Unterrichtsstunde sich mit jemanden unterhalten, weil die Wahrscheinlichkeit nicht hoch ist, mit einer Person mehr als einen Kurs zusammen zu haben. Dasselbe bei den Lunchzeiten: es muss nicht sein, dass in deiner Lunchzeit Mitschüler aus deinen Kursen sind, so dass du dir da nochmal andere Schüler raussuchen musst, mit denen du die Mittagspause verbringst. Das fällt mir momentan noch nicht leicht, zu mal die meisten Schüler ihre Gruppen und Cliquen haben, die sie aus der Elementary School oder Middle School schon haben. Außerdem hab ich immernoch die ein oder anderen Sprachprobleme :/
Und warum ich mich mit meinen Klassen noch nicht anfreunden kann:
Der Spanischunterricht Spanish 1 wird so aussehen, dass wir nur einmal wöchentlich neue Grammatik lernen & nur einmal wöchentlich neue Vokabeln lernen, die dann eine Woche später in einem Quiz (Test) abgefragt werden. Ansonsten werden wir Speaking, Listening, Reading und Writing täglich üben, um uns am Ende etwas verständigen zu können. Meine Lehrerin legt mehr wert darauf die spanisch-sprachigen Kulturen kennenzulernen, als die Sprache selbst. Deshalb haben wir diese Woche damit angefangen, nach einer bestimmten Papier-Technik zu basteln & kriegen dafür Montag unsere erste Note 😀 Ich glaube, wenn das so weitergeht, komm ich mit diesen Kenntnissen nächstes Jahr im deutschen Spanisch-Unterricht nicht weit.
Dasselbe im Matheunterricht Algebra 2, in dem wir diese Woche nichts anderes gemacht haben, als Zahlenfolgen fortzuführen und Formeln dazu aufzustellen. Zum Beispiel: 1, 3, 5, 7, .. – Nenne die nächsten vier Zahlen, die folgen! 😀 Was echt lächerlich ist, dass dieser Kurs aus Schülern besteht, die alle älter sind als ich, größtenteils also 11er und 12er & die ernsthafte Probleme mit Aufgaben wie diesen haben. Aber mein Mathelehrer war trotzdem der Meinung wir würden nach der ersten Woche alle A, also eins stehen 😀 Ich will trotzdem den Kurs wechseln.
Zufrieden bin ich mit meinem Personal Fitness Kurs, nette Mädels, nette Lehrerin. Mal gehen wir in den Cardio-Raum, ein Fitnessraum wie in einem McFit-Center mit sämtlichen Geräten, oder sie will Yoga etc. mit uns machen, eben alles um fit zu bleiben. Freitag ist der Tag, an dem wir machen dürfen was wir wollen, wie die anderen Sportkurse in der 2. Stunde freitags auch – zum Beispiel Tennis spielen 🙂 Bei dem English Lang. Arts 10 Kurs hab ich noch so meine sprachlichen Probleme und ich finde meine Mitschüler da ziemlich merkwürdig 😀 Aber dafür ist der Lehrer total nett und locker.
Und in dem US Government & History Kurs ist auch mein Englisch noch eine kleine Hürde, wenn wir beispielsweise einen politischen Text von vor 200 Jahren ins heutige Englisch übersetzen sollen. Aber alle Schüler bekommen einen Laptop von der Schule zur Verfügung gestellt, so dass ich einfach ein paar Übersetzungen online raussuchen muss, um mich dann bald zurecht zu finden. Außerdem saß ich Freitag mit drei Jungs an einem Tisch, mit denen ich mich ganz gut unterhalten konnte, auch wenn ich dann leider überhaupt gar nicht weitergekommen bin in der Stunde, was den Lehrer aber auch nicht gestört hat. Die Jungs haben mich einige, lustige Fragen gestellt, wie „Do you have facebook in Germany?“ oder „How big is Germany, compared with the USA?“ 😛
Ich war definitiv froh, dass endlich Wochenende war.
Freitag Abend hab ich bei meiner örtlichen Betreuerin geschlafen, also bei Celeste & Nina, der anderen deutschen Austauschschülerin. Das war ganz cool, weil ich mich da wirklich wohl gefühlt hab – meine Gastmum war auch eine Weile da, und ein 9- und ein 11-jähriges Mädchen (Kinder von den Freunden meiner Betreuerin (Renee)). Da ist mir das Reden und Verstehen echt einfach gefallen.
Samstag Morgen hatte ich nochmal eine „Orientation“ von Ayusa mit Nina und einem niederländischen Austauschschüler, wo uns zum hundertsten Mal die Programmregeln und so weiter erklärt wurden. Und ein Freund von Renee hat endlich meinen eigenen Laptop zum Laufen gebracht! 🙂
Nachmittags hab ich eine Fahrradtour mit meinen Hostparents gemacht, wir haben gegessen, ich hab mit Robin ein Oreo-Dessert gemacht und wir hatten uns einen Film ausgeliehen & angeschaut.
Sonntag Morgen hab ich genutzt um sämtlichen Freunden und Verwandten zu sagen wie es mir geht und was ich so mache. Nachmittags war ich mit meinen Hostparents Minigolfen & ich hab mit Robin Rösti gemacht, nach dem Rezept aus dem deutschen Kochbuch, was ich als Gastgeschenk mitgebracht hatte. Jetzt gerade schreibe ich diesen Artikel 😀 und später gucken wir uns einen anderen, geliehenen Film an – ich glaube ich habe es mit meiner Gastfamilie echt seeeehr gut getroffen! 😎